Stahllexikon - Beruhigter Verguss des Stahls: 

Zurück

Beruhigter Verguss des Stahls: 

In der Umformung von Roheisen zu Rohstahl durch das Linz-Donawitz-Verfahren wird entweder Silizium oder Aluminium (bei der einfachen Beruhigung) bzw. Silizium UND Aluminium (bei der doppelten Beruhigung) dem flüssigen Material hinzugefügt. Diese Elemente bewirken, dass der in der Schmelze vorhandene Sauerstoff an diese Elemente gebunden und verschlackt wird.  Die Bezeichnung "Beruhigung" ist darauf zurückzuführen, dass beim Abkühlen die Löslichkeit von Sauerstoff im Eisen sinkt und daher die Stahlschmelze beim Abgießen Sauerstoff „ausscheidet“ und anfängt wie kochendes Wasser zu blubbern. Durch das Hinzufügen eines oder beider Elemente wird dieser Ausscheidungsprozess kurzfristig stärker, hört dann aber plötzlich auf, wenn der Sauerstoff abgebunden ist. Nur beruhigter Stahl ist im Stranggussverfahren überhaupt vergießfähig. Darüber hinaus besitzt der beruhigt vergossene Stahl wegen seiner geringen oder gar nicht vorhanden Lufteinschlüsse und der nicht vorhandenen, ausgeprägten Seigerungszone bessere mechanische Eigenschaften und bessere Schweißeignung.

Kontaktieren Sie uns

Wir werden uns um Ihr Anliegen schnellst möglich kümmern.